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   Meldungen 2019: 


Die Tafeln stehen!

 

Fotos: Hubert Reithmeier

Die Tafeln des "Historischen Wanderweg Mauern" sind aufgestellt. Es ist schon beeindruckend, wenn man vor dem Ergebnis von mehreren hundert Arbeitsstunden steht. Aber es hat sich gelohnt.
Eine geführte Wanderung entlang des Weges, mit insgesamt 12 Stationen von der Jungsteinzeit bis zur Neuzeit, soll am 8.2.2020 stattfinden.


Ein Jahr Römergruppe

von Michael Schaiger

Der geschichtliche Hintergrund

In der letzten Nacht des Jahrs 192 wurde Kaiser Commodus in seinem Bad erdrosselt. Als dann auch noch sein Nachfolger Pertinax nach nur 87 Tagen von den selben Prätorianern, die ihn zum Imperator gekürt hatten, erdolcht wurde und den Kaiserthron an den meistbietenden Didius Julianus verschacherten, kam es zum Bürgerkrieg.

Dem Befehlshaber der pannonischen Legionen Septimius Severus gelingt es nun in kürzester Zeit in Rom die Macht zu übernehmen. Die Römer hoffen in ihm auf einen neuen guten Kaiser wie Hadrian oder Marc Aurel. Aber schon binnen kurzem zeigt Severus sein wahres Gesicht und beginnt Rom in eine Militärdiktatur zu verwandeln.

Doch für die Provinz hat sein Motto „die Soldaten zu bereichern und sich um alles andere den Teufel zu scheren“ durchaus positive Folgen: Septimius Severus verdoppelt den Sold der Soldaten! Durch den Zustrom an frischen Geld blüht die Wirtschaft in der Limesregion auf. Neue Landgüter entstehen, Handel und Gewerbe nimmt an Fahrt auf, der Konsum nimmt zu, Luxus zeigt sich...

In diese Zeitstellung am Ende des 2. Jahrhunderts, dem Höhepunkt der Entwicklung in der Provinz Raetien, fällt unsere Darstellung.

Unsere Philosophie

Wir wollen zeigen, daß das römische Reich nicht nur aus Legionären und togatragenden Senatoren bestand, daß das Alltagsleben der einfachen Leute viel bunter und lebendiger war, als man es sich heutzutage vorstellt. Vor allem die Provinz war ein Schmelztiegel, in dem sich die römische Vulgärkultur mit den Traditionen der keltischer Bevölkerung und germanischen Einflüssen mischte.

Rückblick

Das Jahr, seitdem die Römergruppe nun besteht, bestand nicht nur aus öffentlichen Auftritten, sondern auch hinter den Kulissen wurde einiges getan: Es wurden Museen besucht, Literatur gewälzt, im Internet recherchiert, Stoffe, Geschirr und Zubehör beschafft. Wir haben auf den Römerfesten in Eining und Weißenburg Kontakt mit anderen Römergruppen aufgenommen, wertvolle Anregungen (und Kochrezepte) erhalten. Brot wurde gebacken, Moretum und Epityrum zubereitet, Mulsum gemischt. Sieben historische Darsteller wurden mit handgemachter Gewandung versehen, ein Spielbrett mit Spielsteinen und eine hölzerne Schale gefertigt.

Ausblick

Zwei Projekte, die ich für nächstes Jahr geplant habe, und die das Erlebnis römischer Kultur erweitern sollen, möchte ich kurz vorstellen:

Einmal ein einbeiniger Prunktisch, ein Monopodium, wie er auch auf dem Logo der Taberna Raetica dargestellt ist: Der Fuß ist mit einem Löwenkopf verziert und läuft dann in einer Löwenpranke aus. Der Tisch wird aus Holz gebaut, der Tischfuß aus Lindenholz geschnitzt, die Platte abnehmbar, so das er sich leicht transportieren läßt.

Das zweite ist eine Stellwand, die mit einem Ausschnitt einer römischen Wanddekoration bemalt wird. Ebenfalls transportabel, soll sie als repräsentativer Hintergrund für den Stand, für Fotos und vieles mehr dienen.

Einladung in die Römerzeit !

Jeder der sich für die Kultur und Geschichte der Römer, Kelten und Germanen interessiert, ist herzlich eingeladen, sich bei uns einzubringen. Wir sind für Anregungen immer dankbar !

Macht mit !

 


Stand zum Depotumbau

Aktuell laufen Gespräche mit dem Landratsamt zur weiteren Vorgehensweise im Depot. Statische Untersuchungen haben gezeigt, dass die vorhandenen Räume bei weitem nicht mehr ausreichend tragfähig für alles was vorhanden und neu hinzukommt sind. Denkbar ist daher eine Trennung von Depot und Ausstellung, so dass man nun die Chance auf barrierefreien Zugang hat. Als Neuerungen sind auch eine Klimakammer für Metallfunde und ein beheizter Arbeitsraum innerhalb des Depots angedacht. Klar ist allerdings schon jetzt, dass die Ausstellung noch nicht so schnell wie erhofft wieder ins Landratsamt zurück kann. Abgeklärt werden muss somit noch, wie lange sie im Alten Rathaus in Mauern verbleiben kann und in welche Räumlichkeiten sie danach verbracht wird. Es wird alles daran gesetzt, dass die Ausstellung nicht zeitweise nicht zu besuchen ist.
Erfreulich ist, dass die Ausstellung in Mauern ein richiger Publikumsmagnet ist und zwischenzeitlich rund 500 Besucher verzeichnen kann.  


Schautafel in Weihenstephan restauriert

In Weihenstephan wurde vor längerem im Hofgarten, im Bereich der heutigen Kustermannhalle eine Grabung durchgeführt. Die Fundamente der freigelegten Kirche sind im Boden durch Mauersteine sichtbar gemacht.
Zur Information über die Geschichte des Platzes wurde damals vom Archäologischen Verein und der Firma Nerb eine Schautafel errichtet, die Anziehungspunkt für Touristen ist. Nachdem im Verein durch den Generationswechsel aber eine Verjüngung stattgefunden hat und viele der "Neuen" gar nichts mehr von dieser Tafel wussten fristete sie jüngst ein Schattendasein, wuchs zu und vergilbte zusehends.
Dieser Zustand ist unserem Mitglied, Herrn Wolfgang Schnell, aufgefallen und war ihm ein Dorn im Auge. Ohne lange zu zögern nahm er seine Frau und Reinigunszeug mit und die beiden brachten die Tafel wieder auf Hochglanz und schnitten das wuchernde Grünzeug ab. Für dieses vorbildliche Verhalten bedanken wir uns in aller Form! Leider ist ein solches Engagement heutzutage nicht mehr selbstverständlich.

Wir laden alle herzlich ein, sich die Tafel im Hofgarten anzusehen!


Fotos (Schnell): Die Schautafel vor und nach der Restaurierung
 


2.07.2019
Römer in der Grundschule

Am 1.7.2019 war die Römergruppe in derGrundschule Vötting zu Gast. Die Klassenlehrerinnen der Klassen 3b und 3 d, Frau Zeilhofer und Frau Winkler, hatten um eine Veranstaltung zu Archäologie und Römerzeit gebeten.

     Den Anfang machte Lorenz Scheidl mit einem Powerpoint-Vortrag zum Thema „Archäologische Grabungen“.  Die witzigen Illustrationen dazu mit den „Grabungsmäusen“ hatte Bettina Hergl gestaltet. Wie sehr die Kinder das Thema interessiert und wie aufmerksam sie den Worten des Vortragenden gefolgt waren, merkte man dann an den unzähligen Fragen die danach gestellt wurden.

     Den zweiten Teil der Veranstaltung begann Michael Schwaiger mit einigen kurzen Erläuterungen zu den Themen römische Kleidung im Allgemeinen und zur Gewandung der Römergruppe im Besonderen, sowie zur Entwicklung der römische Zahlen. Danach folgte ein Umzug aus dem in der Sommerhitze recht       stickigen Klassenzimmer in das „Amphitheater“ im Freigelände der Schule: halbkreisförmig aus großen Steinblöcken (also eher wie ein griechische Theater) im Grünen angelegt und von Bäumen beschattet – ein herrliches Ambiente !

     Hier ging Schwaiger daran, die im  Vorfeld von den Klassenlehrerinnen gesammelten Fragen zur       Römerzeit  zu beantworten. Die Themen umfassten alle möglichen Aspekte der Römischen Kultur und Geschichte und es machte dem „Römer“ sichtlich Spaß darauf einzugehen.

     Die Zeit verging wie im Flug und schon war das Ende der Doppelstunde erreicht, lange bevor alle Fragen beantwortet werden konnten.

  Die Schüler bedankten sich freundlich bei Astrid Siegl, Lorenz Scheidl und Michael Schwaiger für den       Besuch und überreichten ihnen kleine Aufmerksamkeiten.



Fotos (AVFS): Michael Schwaiger, Lorenz Scheidl und Astrid Siegl im Amphitheater
Michael Schwaiger bei seinen Ausführungen über die Römerzeit


29.06.2019
Ausstellungseröffnung: Archäologische Funde aus Mauern und
Umgebung

Kürzlich wurde im Alten Rathaus in Mauern die Sonderausstellung "Archäologische Funde aus Mauern und Umgebung" eröffnet. Zahlreiche Ehrengäste wie Landrat Josef Hauner, 1. Bürgermeister Georg Krojer, 2. Bürgermeisterin Maria Scharlach, Kreisarchäologin Delia Hurka, Peter Geldner vom Archäologischen Verein Landshut und Dr. Martin Pietsch verfolgten bei einem kleinen Stehempfang die Ausführungen der Redner.

Zunächst startete 1. Vorsitzender, Lorenz Scheidl, und lobte die Mitglieder des Vereins, die bei den Umzugsmaßnahmen des Depots und dem Aufbau der Ausstellung mitgewirkt haben. Anfang April musste man "Hals über Kopf" aus den Räumen raus und zugleich Lösungen für die Zwischenlagerung der Funde und die vorübergehende Präsentation der Funde finden. Bürgermeister Georg Krojer hat praktisch sofort eine Lösung für eine Ausstellung in Mauern gefunden, welche dann parallel zu den Umzugsarbeiten konzipiert werden musste. Hierbei war das Geschick der Mitglieder des Vereins in Sachen Improvisation gefragt, das man bereits über Jahre erworben hatte, denn in der Archäologie läuft es bekanntlich nur selten nach Plan. Im einzelnen am den Arbeiten beteiligt waren dies Alexandra, Ines und Hubert Reithmeier, Christoph Scharlach, Florian Bichlmeier, Michael Schwaiger, Astrid Siegl und Klaus Hergl. In überschlägig 300 Arbeitsstunden wurden die Arbeiten nahezu in Rekordzeit erledigt. Auch die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Freising, der Kreisarchäologie und der Gemeinde Mauern klappte ausserordentlich gut.  

Bürgermeister Georg Krojer stellte in seinen Ausführungen die bereits über Jahrzehnte erfolgreich laufende Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Verein heraus. Seit 1996 unterstützt der Verein bei Grabungen und erspart so der Gemeinde viel Geld. Krojers Highlight war der Fund eines bajuwarischen Spathaträgers mit zahlreichen Beigaben im Jahr 2016. Die Gemeinde Mauern ist sich ihrer Verpflichtung der Geschichte gegenüber voll bewusst und so konnte diese Ausstellung, die man bereits lange Zeit im Hinterkopf hatte, durch den Umstand der nötigen Depoträumung verwirklichen. Auch der Geschichtswanderweg Mauern, der in enger Zusammenarbeit mit dem Verein erstellt wurde ist nun soweit, dass die Schilder in Druck gehen und nach und nach aufgestellt werden.

Landrat Josef Hauner lobte in erster Linie das beachtliche Engagement, dass die Mitglieder des Vereins seit Jahrzehnten für die Geschichte im Landkreis an den Tag legen. Dies ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Auch die schnelle Organisation und Durchführung der Umzugsarbeiten im Depot sind aller Ehren wert. Zunächst waren die anstehenden Arbeiten zwar negativ und auch im Landratsamt war man überrumpelt worden, dass nun doch viel mehr saniert werden muss als zunächst gedacht, doch nichts ist so negativ, dass es nicht auch positive Effekte hat. So hat Mauern nun eine Ausstellung, die deutlich größer ausfällt, als ursprünglich geplant, sondern der Verein kann bald in schöne und frisch sanierte Räume einziehen.

Nach dem Festakt wurde von den Besuchern im deutlich kühleren Keller des Rathauses die Ausstellung erkundet. Gezeigt werden, beginnend mit einem kleinen Exkurs in die Erdgeschichte, Funde von der Jungsteinzeit bis in die Neuzeit. Dabei finden sich zahlreiche Highlights, wie ein schnurkeramisches Gefäß, das 2017 in Alpersdorf gefunden wurde und erstmals zu sehen ist. Ebenfalls zu sehen sind erstmalig Keramikfunde aus der Mauerner Mühlenstrasse, neuzeitliche Keramik aus Grub bei Tegernbach und Funde aus dem Moosburger Mühlbach.

Die ersten Öffnungen der Ausstellung erfolgen am 30.06. von 9-12:00 und am 7.7. von 12-15:00
Weitere Öffnungstermine werden in Kürze bekannt gegeben.
Ausserhalb der Termine sind Führungen möglich. Anmeldungen hierfür werden bei Lorenz Scheidl unter 01601281736 erbeten.

Am 1. September ist die Ausstellung während des Schloßgartenfestes ganztätig geöffnet. Zu diesem termin präsentiert unsere Römergruppe ihre Taberna Raetica.

- Bilder folgen in Kürze-


13.06.2019
Vortrag beim Moosburger Heimatverein
Kürzlich referierte der 2. Vorsitzende, Florian Bichlmeier, beim Heimatverein Moosburg über die Römer im Landkreis Freising.
Der Vortrag begann mit den ersten römischen Kontakten zu uns in der Eisenzeit und führte über die Eroberung des Landkreises 15 v.Chr. bis hin zum Niedergang des römischen Reiches.

Ein besonderes Augenmerk lag auf römischen Stempeln und Ritzungen aus dem Landkreis, die Bichlmeier zusammen mit Maria Messner und Dr. Martin Pietsch kürzlich bearbeitet hat. Über die Stempel finden sie im aktuellen Heft des Vereins eine ausführliche Abhandlung. Zudem ist ein Teil der Objekte in Mauern in der Ausstellung "Archäologische Funde in Mauern und Umgebung" zu sehen.


Die Zusammenarbeit beider Vereine soll zukünftig intensiviert werden. Demnächst wird Bichlmeier einen weiteren Vortrag über Pfarrer Anton Nagl halten.



Foto von Astrid Siegl



12.06.2019
Fahrt nach Cambodunum

Kürzlich lud der Verein zu einer Fahrt nach Kempten in den dortigen Römerpark und die Erasmuskapelle ein. Dieser Einladung folgten rund 30 Interessierte. Zunächst besuchte man den Römerpark und begann die Führung im Tempelbezirk, wo man einer multimedial gestalteten Prozession beiwohnen konnte und Einblicke in die römischen Rituale bekam.
Nach einem Spaziergang durch den Park mit Erklärungen zu den ehamaligen Gebäuden dort kam die Gruppe zur Therme, die ausgiebig besichtigt wurde. Beeindruckend konnte man erahnen, wie bedeutend das tägliche Bad für die Römer gewesen sein muss.

Nach einem ausgiebigen Mittagstisch ging es weiter zur Erasmuskapelle, die ebenfalls mit einer Multimediashow aufwartete. Hier wurde die Geschichte des Bauwerks von den Anfängen im Mittelalter über einen großen Brand bis hin zur Bombardierung im dritten Reich gezeigt. Auch einige archäologische Funde konnten bestaunt werden.

Als dritter Programmpunkt konnte jeder für sich in Kempten noch Zeit verbringen, was beispielsweise durch Besuche von Kirchen oder aber ganz einfach, der Hitze geschuldet, ein paar gemütlichen Stunden in einem Cafe genutzt wurde. Die nächste Fahrt ist schon in Planung und soll nach Ulm führen. Näheres in Kürze auf unserer Homepage!


 
Fotos von Hubert Reithmeier
Weitere Bilder finden sie auf unserer Facebookseite unter:
https://www.facebook.com/pg/archaeologischervereinfreising/photos/?tab=album&album_id=1553409611459306



17.05.2019
Taberna Raetica im Landratsamt
(von Michael Schwaiger)

Es war kalt, es war naß und der Wind blies kräftig - so war das Wetter bei den Freisinger Gartentagen am 11 und 12.Mai 2019. Noch dazu war der Sonntag Muttertag...  Die Römergruppe ließ sich aber nicht abschrecken und öffnete die Pforten der Taberna Raetica im Kreuzgang des Landratsamts Freising. Auf selbstgestalteten Schautafeln wurde u.a. das Konzept einer römischen Taberna erklärt, Beispiele von Trinksprüchen bzw. Kneipenlatein geliefert und die Tracht in der unserer Provinz Raetien anhand Umzeichnungen von einem Grabdenkmal aus dem Historischen Museum Regensburg illustriert. Die einfach mit „Habemus“ bezeichnete Speisekarte umfasste außer römischen Brot mit Moretum, Epityrum oder Schmalz auch Lucanicae(römische Mettwürste). Außerdem fanden sich darauf 3 verschiedene Sorten Gewürzwein: Mulsum,Conditum und Piperatum. Alexandra Reithmeier zerrieb stilecht in einem Mortuarium Knoblauch, densie dann später zusammen mit Küchenkräutern, Olivenöl und Ricotta zu  Moretum verarbeitete. Vom Olivendip Epityrum hatte sie schon tags zuvor 4 kg vorbereitet.Claudius Philippus (Philipp Beil) war bei der Produktion der Original-Lucanicae beteiligt und stand am Sonntag Alexandra Reithmeier an der Küchentheke zur Seite. Das Küchenteam lieferte nach Bedarf Platten voller Canapés, die dann entweder gleich vor Ort von den Gästen verzehrt wurden oder von Prima Ursa (Anja Beil), Lucilla Mogantina (Stefanie Speckien) und dem Caupo (=Wirt) Julius Paternus (MichaelSchwaiger) im Stil antiker Straßenverkäufer im Freien unter das Publikum verteilt wurden. Die Häppchen kamen sehr gut an, auch die Lucanicae wurden sehr gelobt, die Tabletts waren immer in Windeseile leer.An der Weintheke forderte neben dem Caupo auch Siora(Astrid Siegl) zur  Weinprobe auf. Die Reaktionen der Besucher auf die verschiedenen mit Honig und Gewürzen versetzten Weine waren oft ganz unterschiedlich:während viele den mit Koriander und Lorbeerblättern veredelten Mulsum vorzogen, zogen andere wieder den Piperatum mit seinem pfeffrigen Abgang vor, während die dritte Fraktion zum geharzten Conditum tendierte.Insgesamt wurde aber der interessante, ganz ungewohnte Geschmack hervorgehoben, man konnte sich die Weine als Aperitiv oder Dessertweine, aber auch als Glühwein vorstellen. (Diese letzte Anregung wird auf alle Fälle für die nächsten Gartentage in Betracht gezogen...)

Am Sonntag beehrte Marcus Antonius Rufus (Klaus Hergl) von der Legio XV Apollinaris Coh I die Taberna mit seiner Anwesenheit. Er sprach dem Weinangebot in Maßen zu und ließ sich darauf vom vom Villenbesitzer Lucius Laurentius Rusticus (Lorenz Scheidl) zu ungezählten Partien "Latrunculi" verführen. Der Legionär gab den Speisenträgern auch bei einer ihrer zahlreichen Exkursionen ins zunehmend unwirtliche Freigelände schützendes Geleit.

Die Bilanz: Geschätzte 500 Besucher statteten der Taberna einen Besuch ab, ca. 200 davon probierten die Gewürzweine. Interessante Gespräche mit Gästen, darunter Aileen Fahsig von „Hedningar und Hedningar Historic Tailor“, die sich in 10 Jahren in der Reenactmentszene einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet hat.

Internationale Besucher kamen unter anderem aus Slowenien, Tschechien und der Schweiz. Ca. 15 Liter trinkfertig gemischter Wein (aus etwa 8 Litern zubereitetem Gewürzwein) wurden ausgeschenkt und 10 Laibe römisches Brot, 10 kg Lucanicae, 2 kg Epityrum, 2 kg Moretum u. 500 g Schmalz verzehrt. Insgesamt – vor allem unter Einbeziehung der widrigen Witterungsverhältnisse und des verhältnismässig abgelegenen Standorts im Kreuzgang - ein schöner Erfolg und ein guter öffentlicher Einstand für die Römergruppe!

Fotos von Hubert Reithmeier


14.03.2019
Trauer um Erwin Braun
-von Lorenz Scheidl-

Vergangene Woche verstarb Erwin Braun aus Mauern. Erwin hat sich in erster Linie für sein Engagement bei der Feuerwehr einen Namen gemacht und war lange Jahre Kreisbrandrat im Landkreis Freising. In akribischer Kleinstarbeit erstellte er Chroniken für viele Feuerwehren des Landkreises und sammelte alles was er an historischer Feuerwehrausrüstung finden konnte. Im Feuerwehrhaus Mauern richtete er sogar ein kleines Feuerwehrmuseum ein. Seine Liebe zur Feuerwehr zeigte sich auch in seiner Leidenschaft für Modellbau, speziell den Nachbau von echten Feuerwehrfahrzeugen. Auch Dioramen mit historischen Gebäuden aus Mauern erstellte er mit Hingabe.

Neben seiner Tätigkeit für die Feuerwehr übernahm er den Posten des Dorfchronisten von Franz Hagl und führte diese Arbeit in Perfektion weiter. Bei Gesprächen mit ihm gab es kaum ein Detail zur Dorfgeschichte Mauerns, das er nicht kannte. Sein Wissen reichte von den Anfängen der Siedlungsgeschichte, über das Mittelalter und die Mauerner Hofmark bis hin zu Ereignissen aus dem dritten Reich. Mit seinem Tod wäre dieses Wissen verloren gewesen, hätte Erwin nicht nach und nach alles niedergeschrieben, was er wusste. Die aktuelleren Geschehnisse im Mauerner Alltag waren ihm dabei nicht wenigert wert, denn akribisch schrieb er auch diese in zahllosen Ordnern nieder, die im Mauerner Bürgerhaus ihre Heimat gefunden haben.

Die Arbeit des archäologischen Vereins verfolgte er stets mit großem Interesse und bei der Grabungskampagne in Alpersdorf wurde er sogar selbst immer wieder tätig. Ich erinnere mich sehr gut, wie er an nahezu jedem Grabungstag, bewaffnet mit seiner Kamera, und erwartungsvollem Blick auf der Grabung eintraf, mit der Frage "Habds wieder wos gfunna, Lorenz?" Umso schöner war es, wenn es tatsächlich einen neuen, besonderen Fund gab, denn dieser wurde eingehend von ihm fotografiert und begutachtet. Nach und nach erarbeitete er einen Bild- und Textband, der sich mit der Arbeit unseres Vereins beschäftigt. Erwin war ein sehr gern gesehener Gast unserer Grabungen und seine Besuche werden bei zukünftigen Projekten fehlen.

2018 wurde in Mauern beschlossen, einen historischen Wanderweg einzurichten, mit Schautafeln zu archäologischen, wie historischen Themen. Für die historischen Bildaufnahmen und Daten, wie Hochwasser, Flugzeugabsturz, aber auch auch den ehemaligen Ratzenhof zu Alpersdorf war Erwin unsere Adresse. Bereits kurz nachdem ich ihn um Hilfe bat, hatte er auch schon eine riesige Menge an Informationen für dieses Projekt herausgesucht. Als wir die Informationen bei ihm abholten und die Bilder gescannt haben, war er gesundheitlich bereits sehr angeschlagen. Umso größer ist der Dank des Vereins, dass er selbst da noch ohne zu zögern ein offenes Ohr für dieses Anliegen hatte und unsere Erwartungen, was wir für unser Projekt bekommen sollten sogar noch übertraf. Der Mauerner Wanderweg wurde damit mit einen nicht unerheblichen Teil von Erwins Wissens bereichert.

Mit Erwin Braun stirbt eine bedeutende Mauerner Persönlichkeit. Sein Engagement für das Ehrenamt, seine offene Art und Hilfsbereitschaft gegenüber seinen Mitmenschen soll uns allen ein Vorbild sein.

Wir werden Erwin stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Scheidl Lorenz, 1. Vorsitzender

  
Foto: Fund des Riesengefäßes von Mauern, Alpersdorf. Erwin Braun verfolgte interessiert die Bergung (2.v.l.)


 

1.02.2019
Trauer um Norbert Weiß

Kürzlich ist unser langjähriges Mitglied, Norbert Weiß, verstorben. Norbert war sehr engagiert an den Grabungen des Vereins beteiligt und hat unsere Arbeit stets unterstützt. Anfragen nach Hilfe hat er nie abgelehnt. Wir verlieren mit ihm ein verdientes Mitglied

Wir werden ihm stehts ein ehrendes Andenken bewahren.


30.01.2019
Die Welt der Kelten

Kürzlich hat sich eine Gruppe Schüler vom Oskar-Maria-Graf-Gymnasium Neufahrn in unserer Ausstellung über die Kelten im Landkreis Freising informiert. Florian Bichlmeier und Alfred Ballauf referierten zunächst ausführlich über den Stand der Forschung und zeigten dann Funde wie z.B. einen römischen Becher mit dem Grafitto "Siora". Dieser Name stammt eindeutig aus dem Keltischen und weist damit auf enge Beziehungen hin. Auch die Kulturen vor und nach den Kelten wurden kurz erläutert.



Foto von Lorenz Scheidl


 
17.01.2019
Spielen wie die Römer

Von den klassischen Brettspielen wie Mensch-Ärgere-Dich-Nicht über Gesellschaftsspiele wie z.B. Trivial Pursuit oder Pecunia non olet bis zu römischen Spielen konnten am vergangenen Samstag in der ehemaligen Klosterbibliothek am Landratsamt Freising mehr als einhundert verschiedene Spiele ausgiebig getestet werden.
Trotz des schlechten Wetters fanden doch einige Spielefreunde den Weg zu uns.
Insbesondere die von Michael Schwaiger nachgebauten römischen Brettspiele fanden lebhaftes Interesse.



Foto (Reithmeier): Echte römische Spiele von Michael Schwaiger


14.01.2019
Mühlbachfunde zurück im Landkreis

Ein großer Teil der Funde vom Moosburger Mühlbach ist über den Nachlass von Prof. Hagn in die Staatssammlung überstellt worden. Nach Recherche des Vereins stellte sich heraus, dass dieser Fundkomplex vollumfänglich dem Verein als Eigentümer zusteht. So konnten kürzlich, unter Mithilfe einiger engagierter Mitglieder, 201 Bananenkartons mit Funden in München abgeholt werden. Herzlichen Dank an dieser Stelle für diesen Einsatz!
Da es derzeit Statik- und Platzprobleme im Freisinger Depot gibt, wurden von der Stadt Moosburg kurzfristig mehrere Lagerräume für den Fundzuwachs bereit gestellt. Auch hierfür bedanken wir uns in aller Form!
Nun müssen die Funde nach und nach gesichtet werden. Vielfach sind die Fundtüten bereits am zerfallen und zu ersetzen. Auch die Bananenkisten sollen durch DIN-Kartons ausgetauscht werden. Hierbei werden sie auch gleich in unsere Funddatenbank eingepflegt. Die Arbeit geht also im neuen Jahr sicherlich nicht aus!


Foto (Scheidl): Florian Bichlmeier bei der Abholung der Funde in München