DELECTATIO RUSTICANA - „Landlust“ auf römische Art
Je mehr wir uns vom ursprünglichen Leben mit der Natur entfernen, desto größer ist die Sehnsucht danach. Das ist der Grund für den Erfolg von Hochglanzzeitschriften wie die„Landlust“. Dabei geht es nur um die schönen Seiten eines oft nur imaginierten Lebens auf dem Land .
Das ist beileibe keine moderne Entwicklung, denn schon in römischer Zeit wurde das ländliche Leben gerne als Idylle dargestellt.
Wie schon Cicero(de officiis I 42,151) schreibt: „nihil est agricultura melius, nihil uberius, nihil dulcius, nihil homine libero dignius“(Nichts ist besser als die Landwirtschaft, nichts schöner, nichts angenehmer, nichts würdiger für einen freien Mann.)
Unsere Gruppe will sich mit den Grundlagen des bäuerlichen Lebens beschäftigen, wir blenden den harten Arbeitsalltag der Landarbeiter nicht aus:
"rem rusticam sordidum opus" (wie es Columella in "de re rustica" beschreibt)
Es wird uns sicher niemand übelnehmen, wenn wir nicht z.B. von Sonnenauf- bis -untergang, bei Wind und Wetter auf dem Feld arbeiten. Aber wir sehen es als den nötigen Hintergrund vor dem unsere Darstellung ihren Wert hat.
Das römische Landleben mit allen Sinnen erfahrbar machen
Sieh römische Kleidung sich mit Elementen keltischer Tracht mischen
Fühle die Alltagsgegenstände der damaligen Zeit in deinen Händen
Schmecke Speisen nach römischen Rezepten
Rieche Duftöle, Salben und Räucherwerk
Höre den Klang rekonstruierter Musikinstrumente
Was wir darstellen wollen
Ausgehend von den Funden der Villa rustica in Niederndorf bei Mauern und dem sogenannten Grab der Siora stellen wir das Leben auf einem kleinen römischen Landgut in der Blütezeit der Provinz Raetia von ca. 150 – 200 nach Christus dar.
Dargestellt werden sollen nicht nur die Familia rustica mit dem Gutsherrn, seiner Frau (eventuell Kindern) und den Bediensteten, sondern auch Handwerker, Händler und sonstiges Landvolk.
Experimentelle Archäologie für Alle
Bringe Deine Fähigkeiten ein und entdecke neue Talente !
möglich wären z.B.:
-Kleidung der Zeit erforschen, rekonstruieren und selbst in möglichst authentischer Technik anfertigen
-Schmuck herstellen(u.a. die Tonperlen aus dem „Grab der Siora“, Schmuck aus Silberdraht etc.)
-einen römischen Küchengarten anlegen
-Speisen nach römischen Rezepten nachkochen und geniessen
-Brot backen
-Salben und Duftöle mischen
-Landwirtschaft (Nachbau von Werkzeug und Praxistest)
-römisches Handwerk und Kunst (Möbelbau, Wandmalerei, Bildhauerei, Mosaik, Töpferei)
-antike Musik (Rekonstruktion einer Panflöten nach Funden aus Regensburg und Eschenz,CH)
-religiöse Riten (vom täglichen Kult am Lararium bis zum Totenmahl)
-römische Spiele (von der Rundmühle zum Latrunculi-Spiel)
Gemeinschaftsaktivitäten
-regelmäßige Treffen
-Ausflüge zu Ausgrabungen, Museen, Römerparks etc.
-Besuch und später evtl. Teilnahme an Römerfesten
Workshops
Wir geben unser Wissen und Erfahrungen weiter:
bei Veranstaltungen des Archäologischen Vereins, Gemeinden oder in Schulen vermitteln wir gerne unser gesammeltes Wissen über die Römerzeit