Bronzezeit 2200 - 1250 v.Chr.
Unter dem Begriff "Bronzezeit" kann man sowohl die gesamte Epoche der Zeit, in der die Bronze das vorherrschende Metall war (Bronze- und Urnenfelderzeit), verstehen als auch nur die ersten 1000 Jahre dieser Epoche, von der die Urnenfelderzeit (andernorts: Spätbronzezeit) abgetrennt wurde.
Mit dem Beginn der Bronzezeit findet kein Bruch zum vorhergehenden Endneolithikum statt. Vielmehr wird die Kultur mit ihren Bestattungssitten und weiter entwickeltem Formengut weiterhin von den gleichen Menschen getragen.
Erst um die zweite Jahrtausendwende wurde Bronze zum bedeutenden Grundmaterial für Waffen, Werkzeuge, Schmuck und anderem Zierrat. Da die beiden Komponenten für die Legierung Bronze - Kupfer und Zinn - nicht überall zu finden waren, sondern erst bergbaumäßig gewonnen und verarbeitet werden mussten, bildete sich anscheinend eine komplexere soziale Schichtung heraus. Dies eben im Zusammenhang mit der Verteilung des Metalls und der Güter ließ Zentralsiedlungen, zumeist auf Bergspornen und Höhen, entstehen, die auch befestigt waren [Freisinger Domberg, Bernstorf].
Zinn musste wahrscheinlich noch in der Bretagne oder in Cornwall besorgt werden (vielleicht wurde aber auch schon im Erzgebirge Zinn abgebaut), Kupfer wurde im Inn- und Salzachtal gewonnen. Für diese Zeit gibt es auch die ersten Nachweise, dass im Berchtesgadener Land und im Salzkammergut Salz gewonnen und sicherlich verhandelt wurde. Der Rohstoff Bernstein, der im mittelbronzezeitlichen Mitteleuropa von großer Bedeutung war, stammte von der Ostsee.
In der Mittelbronzezeit werden die Toten regelhaft unter künstlich aufgeschütteten Hügeln bestattet. Es tauchen die ersten Schwerter auf. Die Spätbronzezeit leitet bereits in die nachfolgende Urnenfelderzeit über: Nachdem bereits vorher schon viele Tote verbrannt wurden, wird nun die Brandbestattung die Regel.
Ausgewählte bronzezeitliche Fundstellen im Landkreis Freising:
- Eching "BMW-Lager/ Spedition Schenkert 1984" - Langhaus und Hockergrab der Frühbronzezeit
Zwischen 1980 und 1984 wurden im Gewerbegebiet zwischen Eching und Neufahrn Flächen von insgesamt 8,6 ha bauvorgreifend archäologisch untersucht. Die Ausbeute war ausgesprochen groß: ein Gräberfeld der Urnenfelderzeit, eine größere Siedlung sowie ein großer Kreisgraben der Hallstattzeit und die hier vorzustellenden Siedlungshinterlassenschaften und ein Einzelgrab der Frühbronzezeit.